Nachbau des Turmdrehkrans
Einen besonderen Reiz erhält das Modell durch die vielen Geländer am Ausleger und rund um die mittlere Plattform. Da ich keine solchen Geländerbänder besaß, musste ich mir die erst besorgen. Fündig wurde ich bei Metallus. Zwar waren sie etwas anders als die Original-Märklin-Geländer, aber die Wirkung des Modells wurde deshalb nicht nachteilig beeinflusst. Grundsätzlich versuche ich zwar, mich an die Vorlage zu halten, doch Detailverbesserungen nehme ich durchaus vor. In diesem Fall ging es mir also darum, die typische Silhouette des Krans zu erhalten.
Ein weiterer Aspekt war die Lagerung des Auslegers mittels zweier großer Ringe, die einfach aufeinander rieben. Da war ich doch sehr gespannt, ob das funktionieren konnte. Um es gleich vorweg zu nehmen: Ja, es funktionierte, sogar recht passabel. Ebenso machte der Ausleger, obwohl nicht besonders stabil konstruiert, dank der Verstrebung einen sehr soliden Eindruck, vor allem, nachdem ich die Aufhängung an der Turmspitze sorgfältig eingestellt hatte.
Störend war der geringe Aktionsradius. Starrer Ausleger ohne Laufkatze? Da macht es keine Freude, den Kran zu bedienen. Ich baute also eine Laufkatze ein, was überhaupt keine Probleme bereitete. Ein anderer störender Aspekt war die Art, wie der Ausleger gedreht werden sollte. Im Original war ein Zahnkranz um den drehbaren, großen Ring vorgesehen. Ich besitze keinen solchen Zahnkranz. Die Lösung mit einer Schnur, wie sie in der bereits zitierten Beschreibung vorgeschlagen wird, entsprach auch nicht meinen Vorstellungen. So verzichtete ich denn ganz auf einen Drehmechanismus und entschloß mich, den Ausleger mit der Hand zu bewegen. Überhaupt ist es fraglich, ob die manuelle Drehung des Auslegers mittels Kurbel auf dem Ausleger so viel Sinn macht. Hier wäre ein Motor angebracht.
Nun aber die Bilder:
Wie schon gesagt, die Größe ist nicht ganz so imponierend wie auf den alten Deckelbildern mit dem Jungen daneben. Dennoch ist der Kran so groß, dass er für die Arbeiten am Ausleger und an den Seilen am besten auf den Boden gestellt wird. Dadurch erhält man eine interessante Perspektive, denn man versetzt sich fast automatisch in die Position des Kranführers hoch oben auf dem Ausleger - und schaut hinab in die Tiefe. Auf einmal wird die Leiter ziemlich wichtig, und das Geländer am Ausleger erhält einen Sinn.
Hier ein Blick in den Antriebsblock. Stilgerecht kommen in diesem Modell die alten Kurbeln zum Einsatz. Der Seilzug, der die Laufkatze bewegt, wird mit einer kleinen Spiralfeder gespannt. - Das rechte Bild zeigt die einfach gestaltete Laufkatze.
Hier noch einige Details:
Die Leiter nach oben. Die Sprossen sind viel zu weit auseinander; besser wäre es gewesen, sie im Abstand von 1 Loch anzubringen. Doch dann wäre das Ganze zu massig und kompakt geraten. Die sehr gut geeignete Leiter von Märklin oder auch Metallus hätte hervorragend gepasst, doch dadurch wäre der Gesamteindruck erheblich verändert worden, was ich vermeiden wollte.
Im übrigen gibt es in meinem Kran noch eine zweite Leiter, die von der Zwischenplattform nach oben auf den Ausleger führt, und der Ausleger ist "begehbar" gestaltet. Wenn man sich in der Phantasie ganz klein macht und die Leiter hinaufsteigt, gibt es allerdings einige Stellen, wo es ohne einen kräftigen Klimmzug nicht weitergeht. Doch die Phantasie überwindet manche Hindernisse.
Interessant ist, dass solche unstimmigen Größenrelationen kaum stören, was übrigens typisch für Modelle aus dem Metallbaukasten ist. Ein Grund dafür könnte die "Gestängebauweise" sein, bei der insbesondere die Linien im Vordergrund stehen und weniger das Volumen.