Bunny Hill. - Worum geht es?
Eine Frage, die nicht ganz einfach zu beantworten ist. Alles, was es bisher von Tuxracer gegeben hat, einschließlich meiner zwei bisherigen Anläufe zu Bunny Hill, befinden sich mittlerweise im Museum. Ich will auch gleich eingestehen, dass dieser 3. und mit Sicherheit letzte Vorstoß das Zeug hat, ebenfalls ins Museum zu wandern. Im Klartext: Die Wahrscheinlichkeit, dass Bunny Hill zu einer halbwegs ausgereiften Tuxracer-Version wird, ist eher gering.
Warum also diese Mühe? Da könnte schon das erste Missverständnis entstehen. Allzuviel Mühe werde ich mir mit dem Projekt nicht geben, wenigstens so lange nicht, wie sich noch kein bahnbrechender Erfolg anbahnt. Ich werde ganz zwanglos an das Projekt herangehen und daran herumbasteln, wenn mir der Sinn gerade danach steht. Kein Zeitdruck. Kein Erfolgszwang. Keine Rücksicht auf die Vorstellungen anderer. Es soll eine Beschäftigung mit der Sache werden, weil mich die Sache interessiert, weil ich gerne die Wirkung von OpenGl-Grafik genieße und weil das Tuxracerprogramm (das ist es ja nach wie vor, auch unter der Bezeichnung 'Bunny Hlll') eine Fülle von höchstinteressanten Ansätzen für die Programmierung von tollen Algorithmen bietet. Hinzu kommt, dass ich - vorerst - nur unter Linux arbeiten werde, eine herrlich klare Angelegenheit. Abstand von dem Rumtippen auf dem smartem Krimskrams gewinnen, das tut gut. Auch Abstand von Windows, dem Betriebssystem, das mit der Version 10 die Unsitten der smarten Fummelei nachäfft.
Ein gemütliches Hobby-Projekt soll es also sein, und wenn ich schon meine eigenen Wünsche hineinlege, dann stellt sich die Frage, was ich persönlich von dem Programm erwarte. Nun, es geht mir hauptsächlich um die Atmosphäre, um die Winderlandschaften, um das Gleiten über Schnee und Eis, um das Suchen nach Wegen. Für mich ist so eine Pinguin-Abfahrt wie ein erholsamer Spaziergang durch die Schneelandschaft. Der Renncharakter ist mir ziemlich wurscht. Sicher, es werden weiterhin Heringe geschnappt und Sekunden gezählt, aber das ist eher Nebensache, zunächst jedenfalls.
Da es hauptsächlich um Landschaften geht, spielt das Erstellen von eigenen Rennkursen eine wichtige Rolle. In eine selbstgestaltete, virtuelle Landschaft eintauchen, das ist schon ein besnderes Erlebnis. Und darin liegt auch die Chance, die Tuxracer alias Bunny Hill bietet, denn im Gegensatz zu anderen Rennspielen braucht auf Wegeführung usw. keine Rücksicht genommen zu werden. Vielleicht eine leichte, geglättete Vertiefung, das war's schon. Ich kenne kein anderes Programm, das mit so wenig Aufwand eine so starke Wirkung erzeugen kann - vorausgesetzt, es gibt ein Werkzeug zur Kurs- und Landschaftsgestaltung. Folgerichtig machte ich mich daran, einen Kurseditor (Level Editor) zu programmieren. Kein Superprogramm, aber dennoch äußerst hilfreich und komfortabel. Das Gespann aus Bunny Hill und Tuxeditor gehört einfach zusammen; die beiden Programme laufen, wenn überhaupt vorankommen, parallel und sind versionsmäßig aufeinander abgestimmt. Ich hoffe, in absehbarer Zeit die Version 0.1 vorstellen zu können.
Und damit zum letzten Gedanken an dieser Stelle. Natürlich werde ich Bunny Hill nicht im Tresor verschließen, sondern hier veröffentlichen. Jeder der meint, er könne mit dem Code etwas anfangen, kann sich bedienen und damit machen was er will. Es macht mir auch nichts aus, wenn jemand den Code schlicht Scheiße findet - solange er mir das nicht unter die Nase hält und mir dadurch das Wichtigste raubt, was ich mit dem Programmieren verbinde,nämlich den Spaß an der Sache.
Oktober 2015