Die Leuchtdichte
Die Leuchtdichte L ist wie die Lichtstärke eine Größe, die sich auf eine Lichtquelle bezieht, und zwar gibt sie den Helligkeitseindruck einer strahlenden Fläche an. Zur Veranschaulichung zunächst zwei Bilder. Beide zeigen eine Leuchtplatte, wie sie u.a. zum Sortieren von Dias oder Negativen verwendet wird.


Die Platte im rechten Bild ist dieselbe, nur mit einem schwarzen Karton abgedeckt. In der Mitte befindet sich noch eine quadratische Öffnung. Bei beiden Aufnahmen wurde die dimmbare Platte auf volle Helligkeit gestellt. Nun die Frage: In welchem der beiden Fälle hat die Platte eine größere Leuchtdichte?
Mancher mag hier spontan antworten: Natürlich die Platte im linken Bild, denn die sendet ja wesentlich mehr Licht aus. Doch diese Antwort ist falsch, denn es kommt bei der Leuchtdichte nicht darauf an, wieviel Licht eine flächige Lichtquelle insgesamt ausstrahlt, sondern wie hell die Fläche an den verschiedenen Stellen erscheint. Diese Helligkeit ist aber in beiden Fällen gleich. Die Leuchtdichte gibt die Lichtstärke pro Flächeneinheit an. Verdoppeln wir die Fläche (bei gleichmäßiger Ausstrahlung), so erhalten wir die doppelte Lichtstärke, aber die Leuchtdichte bleibt gleich:

Das Maß für die Leuchtdichte ist entsprechend der Definition 1 cd / m2
Die flächige Lichtquelle muss das Licht keineswegs selbst erzeugen; auch wenn irgendeine Fläche das Licht reflektiert, wirkt sie wie eine Lichtquelle und kann mit der Leuchtdichte beschrieben werden. Im Grunde sind alle Dinge, die wir rundherum sehen, Lichtquellen, sonst könnten wir sie gar nicht wahrnehmen.
Die Leuchtdichte darf übrigens nicht mit der Beleuchtungsstärke, die ja auch von der Fläche abhängt, verwechselt werden. Sicher, wenn wir eine Fläche beleuchten, dann hängt ihre Helligkeit von der Beleuchtungsstärke ab. Aber das ist nicht gleichbedeutend mit dem Helligkeitseindruck im Sinne der Leuchtdichte. So hat bei gleicher Beleuchtungsstärke eine dunkle Wand eine geringere Leuchtdichte als eine helle, ganz einfach, weil sie weniger Licht reflektiert und somit als Lichtquelle schwächer in Erscheinung tritt.