Strahlungstechnische Größen -
lichttechnische Größen


Es dürfte bekannt sein, dass es sich bei Licht um elektromagnetische Strahlung handelt, wobei nur ein relativ kleines Frequenzband für unser Auge sichtbar ist. Vor und hinter diesem Frequenzband gibt es große Bereiche, die für das menschliche Auge nicht empfänglich sind. Die unmittelbaren "Frequenznachbarn" werden mit den Farben infrarot und ultraviolett beschrieben, so wie auch im sichtbaren Bereich die verschiedenen Frequenzen sich durch unterschiedliche Farbwahrnehmungen bemerkbar machen.

Physikalisch gesehen spielt es nicht unbedingt eine Rolle, ob eine bestimmte Frequenz (oder Wellenänge, was auf dasselbe hinausläuft) auch sichtbar ist. Wenn hier z.B. die Stärke einer elektromagnetischen Strahlung gemessen wird, dann ist das in der Regel zwar auf bestimmte Frequenzbereiche bezogen, die aber keinen direkten Bezug zur Empfindlichkeitskurve des Auges haben müssen. Die so gewonnenen Messwerte werden als strahlungstechnische Größen bezeichnet. Ein Beispiel dafür ist der Strahlungsfluss, der die Lichtleistung angibt.

Die Photometrie befasst sich aber mit Beleuchtungssituationen, bei denen die Empfindlichkeit des Auges durchaus eine Rolle spielt. Ich erinnere nur an die augenfreundliche Beleuchtung am Arbeitsplatz. Auch in der Fotografie steht das Auge irgendwie im Mittelpunkt, denn eine fotografische Abbildung soll ja so erfolgen, dass Hell-Dunkel-Verhältnisse "augengetreu" wiedergegeben werden. Deshalb sind die fotografischen Verfahren auf die Empfindlichkeitskurve des Auges abgestimmt. Farben, die vom Auge als dunkler empfunden werden, müssen entsprechend dunkler wiedergegeben werden, und umgkehrt. Dasselbe gilt für Messgeräte, die ja dafür sorgen sollen, dass das Licht richtig dosiert wird. Hier geht es nicht zuletzt darum, die unsichtbaren Frequenzen, die vom Messgerät durchaus registriert werden, zu unterdrücken, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Die Geschichte der Fotografie war immer von dem Bestreben geprägt, es dem Auge gerecht zu machen. Denken wir an Tageslicht- und Kunstlichtfilme, denken wir an orthochromatische und panchromatische Sensibilisierungen, denken wir an die Filter vor den modernen Sensoren und die ganze Weißabgleichs-Problematik.

In der Praxis sind also nur solche photometrischen Größen sinnvoll verwendbar, die sich auf das sichtbare Frequenzband beschränken und alles Unsichtbare unterdrücken. Hier sprechen wir von lichttechnischen Größen. Das lichttechnische Gegenstück zum Strahlungsfluss (siehe oben) ist der Lichtstrom, den wir in Lumen messen. Bei unserem Streifzug durch die photometrischen Begriffe werden wir uns auf die lichttechnischen Größen beschränken.