Seit den Anfängen des Computerzeitalters habe ich mit Computern zu tun, beruflich natürlich, hauptsächlich aber privat. Meine Hauptbeschäftigung war und ist dabei das Programmieren, in verschiedenen Programmiersprachen und auf verschiedenen Plattformen, zuletzt in C++ unter Linux. Dabei konnte ich persönlich erfahren, wie phaszinierend es ist, einen Algorithmus zu entwerfen und soweit zu entwickeln, dass er funktioniert. Schwerpunkte meiner Programmiertätigkeit waren u.a. Programme für den Verwaltungsbereich (ja, mit Datenverarbeitung!) und zuletzt die 3D-Programmierung in Verbindung mit OpenGL. Dingen wie „künstlicher Intelligenz“ oder selbstlernenden Algorithmen stand ich jederzeit skeptisch bis ablehnend gegenüber.
Wichtigster Grundsatz ist für mich, dass der Mensch immer die volle Kontrolle über den Computer behalten muss und dass er sich niemals ohne Eingriffsmöglichkeiten den Anweisungen des Computers unterwerfen darf. Mit Automatismen darf man vielleicht technische Dinge steuern, niemals aber Menschen oder Belange, die von Natur aus in die Beurteilungs- und Entscheidungsbereiche des Menschen eingreifen. Der Computer ist nach meiner Meinung ein Werkzeug, nicht mehr. Der Mensch darf keinesfalls in die Rolle des Zauberlehrlings schlüpfen.
Das Internet benutze ich fast ausschließlich als Informationsquelle und für meine eigene Webseite, die ich seit etwa 15 Jahren unterhalte und in Abständen von einigen Jahren regelmäßig neu aufbaue. So ist die derzeitige Internetseite ein sehr frühes Stadium eines Neuaufbaus. Mit Facebook, Twitter usw. habe ich nichts im Sinn, will aber nicht ausschließen, dass ich mir diese Plattformen im Zuge der Datenschutz-Initiative zunutze machen werde. Als „soziale“ Plattformen finde ich sie einfach nur bescheuert.
Ich erwähne dieses alles nicht, um so etwas wie „Computerkompetenz“ anzudeuten, sondern um zum Ausdruck zu bringen, dass ich keineswegs ein Computergegner oder Internetfeind bin, auch wenn einige Beiträge diesen Anschein erwecken könnten. Im Gegenteil: Der Computer mit seinen Fähigkeiten, große Datenmengen zu verarbeiten, kann viel zu echtem Fortschritt in der Gesellschaft beitragen. Doch Missbrauch zerstört diese positive Rolle. Damit dürfte mein persönliches Anliegen deutlich werden: Es geht nicht darum, den Computer oder das Internet zu verteufeln, sondern einen sachgerechten Umgang damit anzustreben. Dabei beziehe ich mich natürlich nicht nur auf Computer im engeren Sinne, sondern schließe Smartphones, Bordcomputer, Registrierkassen usw. mit ein. Und wenn ich sachgerechten Umgang anmahne, meine ich weniger die Benutzer als vielmehr die Akteure im Hintergrund, die in Behörden und Konzernen ihr Unwesen treiben und die entscheidende Software gestalten und einsetzen. Und natürlich jene schmalspurig denkenden Hampelmänner, die meinen, etwas sei schon deshalb gut, weil es über das Internet abgewickelt wird. Und ich meine die Moneymaker, die das Internet missbrauchen, um schnell und ohne wirklichen Gewinn für die Gesellschaft ihre Euros und Dollars vermehren wollen.
Und dann meine ich doch wieder die Benutzer, die auf ihre Tablets starren und sich von der ganzen Bagage verarschen lassen, weil sie zu faul sind, etwas nachzudenken. Vielleicht können sie’s auch nicht.