Digitalpakt: Genau das ist das Problem

Auf der Jugendseite unserer lokalen Tageszeitung wurde vor einigen Tagen erläutert, worum es beim Digitalpakt der Bundesregierung geht: Whiteboards, Tablets, VR-Brillen und natürlich eine schnelle Internetanbindung sollen die Lernmöglichkeiten in den Schulen verbessern. Grundsätzlich ist ja nichts dagegen einzuwenden, wenn moderne Technik auch in der Schule eingesetzt wird – vorausgesetzt, man geht richtig und pädgogisch durchdacht damit um.

Was sinnvoll ist, können letzten Endes nur die Lehrer an den Schulen entscheiden; weder Politiker (einschließlich der Kultusminister) noch Vertreter der IT-Branche und Medienvertreter sind kompetent genug, hier Vorgaben zu machen zu dürfen. Wie das ist, wenn sich Laien zu Wort melden, wird in dem genannten Zeitungsartikel deutlich: „In den meisten Schulen wird mit Stiften in Hefte geschrieben. Die Sätze und Zeichnungen könnte man auch gleich in ein Laptop oder ein Tablet notieren.“

Dieser Satz klingt so harmlos und auf den ersten Blick auch plausibel. Sicher, technisch gesehen ist es effektiver, auf handschriftliche Notizen und Niederschriften zu verzichten. Aber kein verantwortungsbewusster Lehrer wird auf Heft und Stift verzichten wollen, denn in der Schule geht es nicht um Technik, sondern um Kinder! Technik als Ergänzung, ja, aber nicht als Ersatz von bewährten, dauerhaft gültigen Methoden.