Das Jugendschutzgesetz dient u.a. dazu, alles von Kindern und Jugendlichen fernzuhalten, was sie gefährden oder ihre Entwicklung negativ beeinflussen kann. Glücksspiele, Alkohol, allzu freizügige Sexdarstellungen usw. sind typischerweise tabu für junge Menschen. Das ist prinzipiell gut und richtig, auch wenn es hier und da mal hakt oder sich eine Maßnahme nur unvollkommen umsetzen lässt. Oder eine Maßnahme im Einzelfall überzogen sein mag.
Und nun auf einmal das Internet. Hier können Kinder und Jugendliche zocken nach Herzenslust, hier ist Kriminaliät nur einen unbedachten Mausklick entfernt, hier sind die widerlichsten Pornodarstellungen nur zwei gezielte Mausklicke entfernt. Im Internet können Jugendliche alles ablegen, was ihnen Schule und Elternhaus an Erziehung und Anstand mitgegeben haben; im Internet gewöhnen sich Kinder rechtzeitig daran, wie prickelnd es ist, andere Kinder restlos fertig zu machen.
Wenn die Gesellschaft den Kinder- und Jugendschutz nur halbwegs ernst nähme, müssten Smartphone und Tablets für Bürger unter 18 schlichtweg verboten sein.
Und dann gibt es ja noch den direkten Kindesmissbrauch mit Hilfe des Internets. Ich meine jetzt gar nicht mal den sexuellen Missbrauch – ja, den auch, aber der ist offensichtlich genug, so dass ich hier nicht drauf eingehen muss. Ich denke vielmehr an die Preisgabe von persönlichen Daten. Wenn wir Erwachsenen z.B. auf Facebook herummachen und in Kauf nehmen, dass Persönlichkeitsprofile von uns angelegt werden, ist das unsere Entscheidung bzw. Dummheit. Kinder können die schlimmen Folgen dieser Datensammelei noch gar nicht abschätzen, und infolgedessen müssen die Erwachsenen kompromisslos dafür sorgen, dass die Daten der jungen Menschen auf keinen Fall auf irgendeinem Server landen.
Konkret heißt das, dass sprechendes, mit dem Netz verbundenes Spielzeug verboten wird. Ja, die Erlaubnis zur Benutzung von sprechenden Puppen ist Kindesmissbrauch. Konkret heißt das auch, dass schulische Lern- und Leistungsdaten nur über ein Netz geschickt werden, das besonders abgedichtet ist. Eine strikte Trennung vom allgemein zugänglichen Internet ist unerlässlich, so wie bei Krankheitsdaten.
Wann denken wir wieder daran, unseren Nachwuchs zu schützen?