Ausgerechnet Joachim Gauck, der ehemalige Bundespräsident (auf den ich bisher große Stücke hielt), plädiert für mehr Toleranz gegenüber der AfD, und er sperrt sich dagegen, wenn alle Wähler der AfD als Faschisten bezeichnet werden.
Das tut weh, Herr Gauck, nach den schlimmen Erfahrungen mit den Faschisten der NS-.Zeit. Wenn man damals weniger tolerant gegenüber Hitler gewesen wäre, vor allem im Ausland, dann wäre der Menschheit womöglich das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte erspart geblieben. Und die Wähler? Wenn jemand durch seine Stimmte kundtut, dass er eine Partei mit eindeutig faschistischen Tendenzen an der Regierung sehen will, dann ist er doch selber ein Faschist, ein passiver vielleicht, aber dennoch.
Ich halte Ihnen zugute, dass Sie als Ostdeutscher eine Lanze für die „unverstandenen“ Ostdeutschen brechen möchten, denn vor allem im Osten hat die AfD inzwischen einen demokratiebedrohenden Zuspruch erlangt. Aber wäre es nicht besser gewesen, eine Lanze für Menschenwerte und Demokratie zu brechen und die AfD-Wähler zu ermahnen, aktiv an der Verbesserung der Gesellschaft zu arbeiten, anstatt eine Partei zu begünstigen, die eindeutig (da werden Sie nicht widersprechen können) die Zerstörung der Demokratie zum Ziel hat? Eine Partei, die einen Björn Höcke in sich duldet, sogar als Landesvorsitzender, hat keine Toleranz verdient.