Wow, das war schon ein bemerkenswerter Auftritt. Ich meine die Ballschieberei während der letzten zehn Minuten im Spiel Hoffenheim-München. War ja auch kein Problem: Die Hoffenheimer wichen der Gefahr aus, dass es am Ende noch 0:7 oder 0:8 stehen könnte, und die Münchner hatten mit dem 6:0 längst ihren Kantersieg im Sack. Kein Grund mehr, um sich noch groß anzustrengen. Dennoch eine geniale Idee.
Klar, diese großformatigen Schmähungen gegenüber Hopp waren eine Schweinerei und sind unentschuldbar. Und wenn dann ein Vertreter der Fan-Seite kommt und Verständnis für die Beleidigungen zeigt, weil es ein Protest gegen Kollektivstrafen sei, dann ist das ebenfalls ziemlich übel.
Doch was bei mir einige Fragen aufwirft, das ist das Opfer. Sicher, Hopp hat einen Verein zusammengekauft, ähnlich wie es bei RB Leipzig der Fall war. Es stellt sich schon die Frage nach Sportlichkeit, wenn man Erfolg einfach kaufen kann. Aber kann man das ganze Fußballgeschehen (nicht nur in die Bundesliga) überhaupt noch als Sport bezeichnen? Ist das nicht vielmehr ein Massenspektakel, bei dem der Verein mit dem meisten Geld die besten Aussichten hat, Titel anzuhäufen und damit noch mehr teure Spieler anzulocken und noch mehr Geld zu verdienen? Reines Geschäft: Hast du genug Moneten, kriegst du bald mehr davon; hast du schon sehr viele Moneten, prasseln die Gewinne nur auf dich ein. Hast du keine Moneten, Pech gehabt, aber dich muss es ja auch geben. Gewinner brauchen Verlierer.
Ach ja, zwar ist Bayern München ein Traditionsverein, aber die Spieler? Sind die nicht genau so zusammengekauft wie beim TSG Hoffenheim? Die meisten jedenfalls? Ok, die anderen machen’s auch, im Rahmen ihrer beschränkteren Möglichkeiten. Aber der Kampf um den zweiten Platz hat ja ebenfalls seine Reize, oder?