Ich tippe bei meinem Smartphone auf das Icon von Chrome, weil ich einige Informationen über Hochdruckreiniger möchte. Eigentlich bevorzuge ich ja den Firefox, aber der kann auf meinem Android-Phone nicht richtig mit den auf Rasterbasis aufgebauten Webseiten (ein Entgegenkommen an das von Google geforderte responsive design) umgehen; immer wieder bleiben einige Blöcke schwarz. Also wohl oder übel der so beeindruckend unlogisch zu bedienende Chrome-Browser.
Hochdruckreiniger. Ich irre zwischen den Seiten umher. Informationen gibt es kaum, eigentlich nur kommerzielle Kaufangebote. Bei einer Seite bleibt Chrome hängen, wahrscheinlich weil der Verbindungsaufbau nicht klappt. Auf meinem PC würde ich nun den Browser beenden und wieder bei Null anfangen, aber unter Android geht das nicht. Selbst wenn ich auf die Smartphoneseite gehe, wo man alle Apps beenden kann, beharrt Chrome bei einem Neustart auf die angeforderte, zickige Seite – bis zum erlösenden Time-out. Selbst wenn ich das Phone ganz ausschalte, ist nach dem Neustart von Android und Chrome die alte Seite wieder da. Kein beruhigender Startbildschirm, immer irgendwo unterwegs.
Genau das ist natürlich die Absicht von Google und Apple. Es soll keine inaktiven Ruhepunkte geben, immer auf Achse sein, immer in Bereitschaft stehen. Die Konzerne wollen über das Smartphone führen, permanent. Diese Haltung ist Bestandteil des Geschäftsmodells, bei dem es ja auf ständigen Datenverkehr ankommt, und sie ist Bestandteil der Geschäftsauffassung, die danach strebt, die Benutzer nicht mehr zum Nachdenken und kritischen Reflektieren kommen zu lassen. Dynamik, die keinen kritischen Seitenblick zulässt.
In der Tat, über die Smartphones werden die Menschen wie an der Hundeleine geführt. Wenn ich sehe, wie die Leute im Laden oder in der Öffentlichkeit auf ihre Phones starren und darauf herumwischen wie verrückt, dann kommt es mir vor, als müssten sie gleich anfangen zu bellen. Wau wau!
Aber zurück zu den Hochdruckreinigern. Wirklich brauchbare Informationen konnte ich über das Smartphone nicht erzielen, und selbst die Preisangebote der kommerziellen Google-Fundseiten erschienen mir irgendwie nicht eindeutig. Werden einige Angebote immer teurer? Vielleicht sind einige Algorithmen auf mein Interesse aufmerksam geworden und haben dynamisch reagiert. Ich glaube, ich lasse mich doch lieber im Fachhandel vor Ort beraten. Also lege ich das Smartphone zur Seite, d.h. vorher mache ich das, was ich mit jedem elektrischen Gerät mache, wenn ich es nicht mehr brauche: ich schalte das Ding aus. Und deshalb werde ich die Corona-App nicht installieren. Sie macht ja keinen Sinn, denn mein Smarty ist ausgeschaltet, und die Hundeleine hängt am Haken neben der Garderobe.