Nein, ich habe absolut nichts gegen „Teilnehmerinnen und Teilnehmer“, „Friseurmeister und Friseurmeisterinnen“, „Vorstandsvorsitzende und Vorstandsvorsitzend …“ (hoppla, geht nicht, also nur männliche Vorsitzende, da die Sprache keine weiblichen hergibt, verdammich auch). Ich habe auch nichts dagegen, wenn ausschließlich von „Besucherinnen“ eines Konzerts gesprochen wird, denn ich weiß ja, dass auch Jungs dabei sind. Also, kein Problem. Probleme bereitet nur die Unsittte des Unterbrechungslauts beim Sternchengendern, denn da zuckt man als sprachsensibler Zeitgenosse zusammen als bekäme man eine Ohrfeige. Aua, das tut wirklich weh.
Doch ich habe mich entschlossen, diese sprachliche Zerstückelung nach Möglichkeit zu ertragen und nicht mehr so wichtig zu nehmen. Stattdessen eine milde Kommentierung: Ah, da ist sie ja wieder, diese Sternchenkönigin. Oder dieser Schluckaufexperte. Ok, mitunter, wenn ich nicht ganz gut drauf bin, dann greife ich auch schon mal zu etwas deutlicheren Bezeichnungen wie „Genderkuh“ oder „Sternchenochse“. Ich gebe auch gerne zu, dass ich inzwischen eine beachtliche Herde von Gender-Rindvieh auf der Weide habe, wobei das ZDF stark zur Vermehrung beigetragen hat. Und wenn der Gender-Schluckauf zu massiv daherkommt, dann lassen sich die Bezeichnungen noch aussagekräfiter gestalen (au ja), aber die kann ich hier nicht wiedergeben.
Und so nehme ich mir vor, das Muhen auf der Genderweide mit Gelassenheit zu ertragen. Tschüs, liebe Zeitgenoss*En*Innen*Annen*Onnen*Unnen. (Habe ich nun alle Geschlechter erfasst?)