Endgültig …

Es geht um Jana Pareigis. Lange Zeit fühlte ich mich nicht imstande, eine von ihr moderierte Nachrichtensendung zu verfolgen, weil sie den Genderstern auch mündlich geradezu zelebrierte. Unerträglich für mich, diese Wortzertrümmerung. Unerträglich auch deshalb, weil Regeln und Strukturen, die in der künstlichen Sprache der Informationstechnik üblich und sinnvoll sind, mit Gewalt in die natürliche Sprache hineingepresst werden.

Dann nach etlichen Monaten „Pareigis-Abstinenz“ habe ich ihr noch einmal eine Chance gegeben. Und tatsächlich: ein halbes Dutzend Sendungen ging es gut. Wenn gegendert werden sollte, verwendete Pareigis die saubere Doppelnennung der Geschlechtsformen. Es geht doch, dachte ich. Bis vor einigen Tagen, ich glaub, es war der 8.4.2014. Da wurde in der Heute-Sendung um 19 Uhr wieder an einer Stelle sternchen-gegendert. Nicht so artikuliert und verletzend scharf wie ehedem, aber doch deutlich vernehmbar. Ich bin aufgesprungen, habe den Kopfhörer in die Ecke geworfen und fluchtartig den Raum verlassen. Das war’s dann wohl, und zwar endgültig. Leb wohl, Jana, ich werde deine Stimme, die eine saubere Sprache verdient hat, wahrscheinlich nie mehr hören. Schade.