Schmierentragödie

Mein Gott, was für ein jämmerliches Schauspiel war das, als Tucker Carlson sich, sein Land und dessen Verbündete dem Profilügner Putin auslieferte. Man könnte von einer Schmierenkomödie sprechen, wenn der angerichtete Schaden nicht so groß wäre. Also eine Schmierentragödie.

Auf das scheußliche Gelaber von dem klein geratenen Großrussen will ich gar nicht eingehen, sondern nur eine Passage des Interviews herausgreifen. Da hatte der Tucker doch tatsächlich den Mut, Putin zu fragen, ob Russland beabsichtige, neben der Ukraine auch noch andere Staaten wie Polen oder das Baltikum anzugreifen. Fast süffisant erklärte Putin, das sei auf keinen Fall beabsichtigt. Das läge nicht im Interesse Russlands.

Für Tucker Carlson war das natürlich eine Steilvorlage, und mit etwas Rückgrat hätte Carlson sie aufnehmen müssen. Er hätte Putin fragen müssen, wie es denn wäre, wenn Russlands Interessenlage sich änderte. Er hätte fragen müssen, ob die Sicherheit der Länder von Russlands Interessen abhängig seien. Hat er aber nicht, dieser Hardcore-Trumpist. Ganz im Sinne Trumps?

Und so bleibt nur ein übler Nachgeschmack, der durch Trumps jüngste Äußerungen zur Nato noch einmal verstärkt wird. Trump, der eine demokratische Wahl nicht akzeptiert, der den Todfeind des Westens auf solche Nato-Mitglieder hetzt, die sein persönliches Missfallen erregen. Trump, der wie eine wilde Bestie um sich beißt. Da fällt einem nicht so sehr das Weiße Haus ein, sondern eher ein Käfig.

Dass dieser Mensch eine große und treue Anhängerschaft hat, steht auf einem anderen Blatt. Putin hat ja ebenfalls viele Anhänger. Das Terror-Regime in Teheran ebenfalls. Und der große Vorsitzende Xi. Zeit, mal drüber nachzudenken, was in den Köpfen von Bürgern so vorgeht. Auch in den Köpfen deutscher Brüger, vor allem jener Leute, die in den neuen Bundesländern wohnen. Falls da überhaupt etwas vorgeht.