Die Apps sind über die Menschheit hergefallen wie die Heuschrecken über das alte Ägypten. Man kann kaum einen Schritt gehen, ohne dass einem diese Apps um die Ohren fliegen. Dabei hat der Begriff „App“ etwas Peinliches an sich. Und etwas Zerstörerisches.
„App“ ist ein Kunstwort, von der Firma Apple aus „Apple“ und „application“ zusammengezogen und auf 3 Buchstaben komprimiert. Eigentlich ein genialer Slogan für ein Apple-Produkt, aber auch nicht mehr als ein Slogan. Dass sie praktisch die gesamte Menschheit an einen Werbeslogan hängt, ist überaus peinlich.
Doch viel schlimmer ist das, wofür diese „Apps“ stehen. Es sind im Grunde Programme, die aber – und das ist das Fatale an den Dingern – nicht vom Besitzer eines Computers oder Mobilgerätes installiert werden, auch wenn es so aussieht. Nein, Apps werden grundsätzlich von einem App-Store installiert, aktualisiert und kontrolliert. Die Verwalter der App-Stores, also Google oder Apple, ergreifen damit quasi Besitz vom Smartphone oder Tablet. Und sie nutzen diese Besitzergreifung reichlich aus, indem sie z.B. über die App Kameradaten auf den Server schaufeln. Oder das, was gesprochen wird. Oder die GPS-Daten, die Auskunft über den augenblicklichen Standort des Smartphone-Bedieners geben. Die mit allen möglichen Sensoren ausgestatteten mobilen Computer können aus der Ferne gesteuert werden: dabei gehören diese Geräte zu den privatesten Dingen der Menschen. Aber sie gehören ihnen nicht wirklich, und dafür sorgen die wohlweislich geplanten Apps.