Die Digitalisierung bzw. die Super-Giga-Power-Innovationen der Digitaltechnik präsentieren uns immer neue technische Höchstleistungen. Eine davon stellen die TV-Geräte mit 4k- bzw. 8k-Auflösung dar. Doch kommt es darauf wirklich an, oder – anders ausgedrückt – bringen diese Geräte den Menschen (für die sind die Geräte ja konzipiert) tatsächlich soviel Gewinn wie der technische Aufwand verspricht? Ich denke, die Antwort kann ich mir ersparen. Beeindruckende Überflüssigkeit, mehr nicht. Technische Perfektion, die sich vor allem durch Kälte auszeichnet. Wieviel angenehmer waren doch die Fernseher aus der letzten Analog-Generation.
Oder die Kontakte zwischen Menschen. Klar, Menschen müssen miteinander, und das ist absolut gut so. Aber muss das alles mit einem Klick geschehen? Fördern die zusammengeklickten Verbindungen nicht die oberflächlichen Kontakte und lassen echte Kontakte verkümmern? Kann es überhaupt nachhaltige, tiefe Kontakte geben, ohne dass man sich intensiv darum bemüht, immer aufs neue? Kommt es wirklich darauf an, möglichst viele Kontakte mit einer App zu bedienen? Wieder kann ich mir die Antwort ersparen.
Oder die „Errungenschaften“ des smarten Homes. Alle Fäden laufen im Smartphone (bzw. auf dem Server der Betreiber) zusammen. Ein Klick, und du weißt, dass niemand bei dir eingebrochen hat. Ein Klick, und du erfährst, ob dein Hund aufs Sofa geschissen hat. Ein Wisch, und der Herd beginnt schon mal, den Eintopf von gestern aufzuwärmen. Dass nichts überkocht, dafür sorgen „intelligente“ Kochtöpfe aus dem Küchensortiment von Bosch. Usw. Doch die entscheidende Frage: Trägt irgendetwas von diesem smarten Komfort wirklich zur Lebensqualität bei? Und wenn wir das glauben, haben wir dann nicht bereits aus dem Auge verloren, was echte Lebensqualität ist? Erneut kann ich mir eine Antwort ersparen.
Es tut mir leid, aber die Digitalisierung erzeugt nicht nur Positives (das auch, keine Frage), sondern vor allem gequirlten und aufgeschäumten Dreck. Die Menschen suhlen sich in diesem Schmutz und fühlen sich dabei wohl, wie Schweine in der Schlammkuhle. Und die Hersteller oder Verteiler verdienen sich damit eine goldene Nase. Und die Gesellschaft zahlt. Und die Verantwortlichen, denen es allmählich dämmert, dass die Digitalisierung in die völlig falsche Richtung geht, versuchen, wenigstens die Symptome ein wenig zu glätten, z.B. durch lächerliche, naive Verordnungen.