Wenn man einen Pakt mit dem Teufel schließt, muss man bereit sein, seine Seele herzugeben. Irgendwann wird der Teufel nämlich nachfragen und die Seele verlangen.
Wer einen Deal mit dem türkischen Sultan Erdogan abschließt, macht sich erpressbar. Irgendwann, so war abzusehen, wird Erdogan den Deal für seine eigenen Zwecke ausschlachten. So ähnlich äußerte ich meine Befürchtungen unmittelbar nach Abschluss des Flüchtlings-Deals zwischen Europa und der Türkei. Nun ist es soweit. Wer seinen Überfall auf Erdogans Erzfeind, die Kurden, und das noch in einem fremden Land, äußerst zurückhaltend als „Invasion“ bezeichnet, muss sich die einseitige Aufkündigung des Deals gefallen lassen. Und so hält man die Klappe, bezeichnet die militärische Agression allenfalls noch (flüsternd, damit der Sultan es nicht hört) als „problematisch“ und hofft, dass der rasende Erdogan sich wieder beruhigt und nicht allzuviele Kurden abschlachtet. Und um das eigene Gewissen zu beruhigen, kann man die Rüstungsexporte in die Türkei zurückfahren, aber nur etwas, gerade so viel, dass der Sultan noch nicht wirklich verärgert ist.
Anderes Beispiel: Wer wirtschaftliche Bande zu einem autorkratisch regierten Überwachungsstaat wie China knüpft, muss viel Weitsicht besitzen und erkennen, dass der „tolle Absatzmarkt“ irgendwann zurückschlägt und die Welt als globalen Absatzmarkt für sich beansprucht – zu seinen Preisen.
Es gibt weitere Beispiele, wo der Deibel mit dem Vertragsformular wedelt.