Komfort – na was denn?

Viele Dinge rund um die Digitalisierung werben mit Komfort, und die Leute sprechen drauf an. Absolut erfolgreich, diese Werbung. Da klingeln die Kassen der Werbetreibenden, und die Leute, die sich beeinflussen lassen, merken nicht mal, wie sie verarscht werden. Besser gesagt: Eigentlich wollen sie’s nicht merken, denn Komfort ist ja sowas Schönes, sowas Bequemes. Als Beispiel will ich hier nur das SmartHome erwähnen, und da wiederum den berühmten und inzwischen auch erfolgreichen Echo-Lautsprecher von Amazon. Ein bisschen Smalltalk mit Alexa, bequem vom Sofa aus, und schon kommt alles ins Haus. Nein, nicht das, was man eigentlich haben sollte, sondern das, was Alexa, dieser einfühlsame Geist, für richtig hält. Und was den Gewinn von Amazon steigert.

Komfort wird oft mit Bequemlichkeit gleichgestellt. Dabei sind das ganz verschiedene Dinge. Den Arsch aus lauter Bequemlichkeit nicht mehr hochkriegen zu müssen, hat nur ins Ausnahmefällen etwas mit Komfort zu tun (z.B. bei Behinderten). In der Regel meint Komfort etwas ganz anderes, nämlich die Fülle an Möglichkeiten, das Leben intensiver, reichhaltiger, lebenswerter zu gestalten. Faulheit ist kein Lebenswert, sondern das Gegenteil. Ja, Komfort kann sogar das Gegenteil von Bequemlichkeit bedeuten, nämlich Anstrengung, die lästige Aufforderung, mal zu denken oder zu planen. Planerische Möglichkeiten machen Komfort aus.

Nun werden alle Bequemlichkeitsanbieter unisono einwenden, dass es bei Dingen wie dem SmartHome doch nur darum geht, nebensächliche und überflüssige Anstrengungen zu vermeiden. Mag sein, aber dann reihen sie sich in die Kategorie des Überflüssigen, Unwichtigen ein. Und sollten nicht so laut tönen, sondern sich in der Spielzeugabteilung hinten anstellen. Abteilung lächerliches Digitalspielzeug.