Nein, nicht über Trump oder sein schlimmes Auftreten in Davos. Das ist bekannt, und dass Trump nicht nur ein Trampeltier, sondern ein ausgesprochener Klima-Bandit und politischer Wüstling ist, sollte inzwischen auch jedermann kapiert haben. Er scheut ja nicht mal davor zurück, Europa zu erpressen, wenn es hier eine andere Meinung gibt als die aus dem Weißen Haus herausgebrüllte.
Nur sollten die Europäer das auch sagen dürfen – nein, müssen. Wenn es um das eigene Rückgrat geht (das braucht man, verdammt noch mal), stößt Diplomatie an ihre Grenzen, und die müssen aufgezeigt werden. Ständiges Ducken stärkt nur das Rückgrat des ohnehin schon breitkreuzigen Stammtisch-Politikers in Washington.
Meines Wissens hat es nur einer „gewagt“, das von Trump geprägte Verhältnis der USA zu Europa (auf)richtig zu bezeichnen, wenn auch sehr verhalten: Robert Habeck. Prompt erntete er Kritik, indem man ihm unterstellte, er leiste einem Antiamerikanismus Vorschub. Dabei hatte er hauptsächlich den Auftritt Trumps in Davos als desaströs bezeichnet und ihn als Gegner dahingestellt, was ja faktisch richtig ist.
Was mich regelrecht entsetzt hat, ist die Art und Weise, wie deutsche Politiker nun Robert Habeck abkanzeln. „Schädlich“ nannte Kramp-Karrenbauer Habecks Äußerungen. Und Norbert Röttgen, ebenfalls CDU, attestierte Habeck eine „erschreckende außenpolitische Einfältigkeit“. Und natürlich war es auch Lindner (FDP), der über seinen Intimfeind Habeck herzog.
Ich sag‘ es rundheraus: Wenn diese Kritik an den berechtigten Äußerungen Habecks ein Licht auf die politische Haltung einiger CDU- Und FDP-Politiker werfen sollte, dann kann man sich nur wünschen, dass AKK niemals Bundeskanzlerin wird und die FDP wieder unter die 5% rutscht.