Ein nahezu fanatischer Internetanhänger wurde in einer TV-Gesprächsrunde mit den Schäden konfrontiert, die der Smartphonegebrauch insbesondere bei Kindern und Jugendlichen anrichten kann. Seine Antwort darauf war der Vergleich mit einem Hammer. Mit einem solchen Werkzeug könne man viel Nützliches zustande bringen, aber man könne damit aber auch anderen Menschen den Kopf einschlagen. Es komme also auf den richtigen Gebrauch des Werkzeugs an.
Und so denke ich drüber nach, wie man richtig mit Werkzeugen umgeht. Man pflegt sie, klar. Man schließt sie weg, wenn damit Unfug getrieben werden kann. Man beachtet die Sicherheitsvorkehrungen. Man legt es nach Gebrauch an den dafür vorgesehenen Platz, damit es immer griffbereit ist. Und wenn es ein elektrisches Werkzeug ist, dann schaltet man es vor dem Gebrauch ein und nach dem Gebrauch wieder aus. Ist doch logisch, oder?
Genau so handhabe ich mein Smartphone, ein in bestimmten Situationen durchaus nützliches Werkzeug. Wenn ich telefonieren oder sonstwas damit machen will, schalte ich es ein, verwende es und schalte es danach wieder aus. Wenn ich vermute, dass ich es unterwegs gebrauchen könnte, stecke ich es ausgeschaltet in die Tasche. Meistens bleibt es im ausgeschalteten Zustand, denn für das meiste, was ich unterwegs machen kann, gibt es bessere Geräte. Also – wo ist das Problem?
Eines allerdings werde ich nie machen. Ich werde mich nie von einem ständig eingeschalteten Smartphone durch die Gegend treiben lassen. ICH bestimme mein Leben, nicht mein Smartphone, und zu einem selbstbestimmten Leben gehört neben der Privatsphäre [1] auch die Möglichkeit, mich unerreichbar zu machen. Meine Freunde haben damit kein Problem; sie wissen, wann und wie ich erreichbar bin. Unerwünschte Anrufer mögen sich vielleicht ärgern. Sollen sie.
Habe ich nun deutlich genug zum Ausdruck gebracht, warum ich die Corona-App nicht installiere?
[1] Das Smartphone ist eine äußerst wirkungsvolle Abhöranlage, nur übertroffen vom SmartHome und dicht gefolgt vom smarten Auto.