Die Ebenen-Füllmethoden
Die Ebenen, wie sie von Photoshop, Gimp, Paintshop usw. angewandt werden, sind im Grunde leicht zu verstehen - sofern nicht spezielle Techniken ins Spiel kommen. Diese Besonderheiten sind dann oft eine Sache von Tipps und Tricks, die nachgeahmt werden, ohne wirklich verstanden zu sein. Zu den speziellen Dingen rund um Ebenen gehören z.B. die Füllmethoden.
Dieser Begriff ist nicht ganz treffend, denn er suggeriert, dass es dabei um Techniken geht, die speziell beim Umgang mit Ebenen angewandt werden. Tatsächlich handelt es sich um Methoden oder - besser gesagt - Algorithmen, die eine viel allgemeinere Bedeutung haben. Es geht um die Verknüpfung zweier "Farbschichten". Es liegt nahe, bei Farbschichten gleich an Ebenen zu denken, aber wenn man sich z.B. das Pinselwerkzeug anschaut, dannn tauchen genau die gleichen Methoden auf, hier als "Modus" bezeichnet. Tatsächlich wird beim Bemalen eines farbigen Untergrundes mit einem Farbpinsel ja ebenfalls eine Schicht über die andere gelegt.
Derartige Verknüpfungsmethoden sind nicht einmal auf Bildbearbeitungsprogramme beschränkt. Wer sich ein wenig in das 3D-Programm Blender vertieft, wird mit einem gewissen Aha-Effekt feststellen, dass viele dieser Füllmethoden im Zusammenhang mit dem Rendern und dem Compositing eine Rolle spielen. In Blender werden sie in Form von Operator-Nodes in die Render-Pipeline eingefügt, eine sehr dynamische Umsetzung der Algorithmen, während es in Photoshop eher statisch zugeht. Doch die Wirkung ist letztendlich vergleichbar. Ja, und wer z.B. mit OpenGL arbeitet, findet ähnliche Strukturen vor, wenn er sich mit dem Blending beschäftigt. Was sich also in Photoshop hinter dem etwas eigenwilligen Begriff "Füllmethoden" verbirgt, basiert im Grunde auf elementaren und weit verbreiteten Zusammenhängen.
In dieser Beitragsreihe werde ich mich fast ausschließlich auf Photoshop beziehen, und ich werde auch den Begriff "Füllmethoden" weiter verwenden, trotz der Einengung, die mit dem Begriff verbunden ist.
